Geduld ist gefragt, Geduld ohne Ende.
Der Partner oder Freund soll sich nicht verschließen oder beleidigt sein, wenn der Depressive grantig, misslaunig, nervig ist. Er meint nicht Sie, ihm geht es schlecht, er ist innerlich unruhig, angespannt, mit körperlichen Beschwerden und/oder mit Gedankenkreisen belastet. Es kommen nur negative Sätze aus ihm heraus.
Nehmen Sie ihn trotzdem in den Arm und zeigen Sie Nachsicht und Verständnis. Er kann eventuell nicht dankbar sein für Ihre Zuwendung, weil
er vielleicht sein Gefühlsleben verloren hat. Sagen Sie nicht: Das wird schon wieder, sondern: Wie kann ich dir helfen?
Interessieren Sie sich für seine Krankheit, informieren Sie sich und lesen darüber und suchen dann gemeinsam nach Lösungsansätzen. Lassen Sie sich vom vielen „Aber“ und vom Jammern nicht mutlos machen.
Bringen Sie Vorschläge, aber zwingen Sie zu nichts. Versuchen Sie immer, sich in seine Lage zu versetzen.
Suchen Sie nach Hilfen (z.B. im Haushalt), wenn der Antrieb fehlt und der Kranke zu nichts mehr fähig ist.
Suchen Sie nach ärztlicher Hilfe, begleiten Sie zum Arzt und bestätigen oder beschreiben Sie die einzelnen Beschwerden.
Das stellt alle Beziehungen auf eine harte Probe. Aber gerade jetzt (auch wenn es lange dauert), braucht er Sie besonders.